Radverkehrsnetz Bayern

Das ‚Radverkehrsnetz Bayern‘ ist ein landes­weites Netz für den Alltags­radverkehr, das die Hauptorte aller bayerischen Städte und Gemeinden über das bestehende Straßen- und Wegenetz möglichst durchgängig und direkt miteinander verbindet.

Der Freistaat konzipiert und realisiert zusammen mit den kommunalen Gebiets­körperschaften dieses übergeordnete Alltags­radverkehrs­netz. Es soll den Bedarf für künftige Neu- und Ausbau­vorhaben aufzeigen und Grundlage für die Umsetzung der wegweisenden Beschilderung durch die Kommunen vor Ort sein. Das Radverkehrsnetz Bayern soll auf kommunaler Ebene weiter verdichtet werden

Projektfortschritt

1. Netzkonzeption

In einem ersten Schritt hat der Freistaat im Rahmen einer Bestands­analyse bestehende Radverkehrs­anlagen, bereits ausgeschilderte regionale und überregionale Radrouten sowie für den Radverkehr geeignete Straßen und Wege erfasst. Als Quell- und Zielpunkte im Netz wurden die Verwaltungs­sitze der 2.056 Gemeinden Bayerns festgelegt, um in einem nächsten Schritt ein sogenanntes Luftlinien­netz aufzustellen. Hierfür hat der Freistaat festgelegt, zwischen welchen Städten und Gemeinden im Netz eine direkte Verbindung bestehen soll und diese mittels Luft­linien stufenweise geradlinig miteinander verbunden.

Luftliniennetz
© StMB

Zur abschließenden Erstellung des Netz­entwurfs wurden die einzelnen Luftlinien auf das vorhandene Straßen- und Wegenetz umgelegt.

Netzentwurf
© StMB

2. Abstimmung des Netzentwurfs

Um eine größtmögliche Akzeptanz dieses übergeordneten Landes­netzes bei den Kommunen zu erlangen, wurde deren Zustimmung zu dem aufgestellten Netzentwurf und den darin enthaltenen Wege­führungen eingeholt.

Demzufolge hat der Freistaat sukzessive und in einem mehrstufigen Prozess den Netz­entwurf des ‚Radverkehrsnetzes Bayern‘(RVNB) gemeinsam mit den Landkreisen, kreisfreien Städten und Staatlichen Bauämtern abgestimmt, angepasst und weiterentwickelt. Dieser abgestimmte Netzentwurf zeigt, wie das Alltags­rad­verkehrsnetz in Bayern entwickelt werden soll.

3. Pilotbefahrung

Zur Festlegung der weiteren Projekt­schritte erfolgte in 2024 in einem ausgewählten Landkreis eine Pilot­befahrung des abgestimmten Netzentwurfs. Ziel war es, ein geeignetes Verfahren für die Befahrung zu evaluieren und Erfahrungen hinsichtlich der Daten­erfassung zu sammeln. Die so gewonnenen Erkenntnisse dienten als Entscheidungs­grundlage zum weiteren Vorgehen in dem Projekt.

4. Netzaufbereitung

Um eine durchgängig lage­getreue Abbildung des RVNB, insbesondere in Kreuzungs­bereichen und an anderen komplexen Verknüpfungs­punkten herzustellen, wird der gesamte Netzentwurf anhand von Luft­bildern auf die Topologie geprüft und ggf. angepasst. Im Rahmen dieses Aufbereitungs­prozesses werden auch die bekannten Netz­lücken nochmals untersucht und ausgewertet. Dieser Schritt wird mit Aufstellung eines Ziel­netzes abgeschlossen.

5. Weiteres Vorgehen

Die Pflege, Betreuung und Weiter­entwicklung des RVNB erfolgt durch die Zentral­stelle Radverkehr (ZRV) der Landesbaudirektion. Diese nimmt erforderliche Aktualisierungen vor und ist Ansprech­partnerin für Fragen zu dem Netz.

Das fertig gestellte Zielnetz kann den Kommunen auf Anfrage durch die ZRV in seiner aktuellen Fassung zur Verfügung gestellt werden.